news
Vom 14.-16. Oktober werden in Bologna Brücken des Friedens gebaut: Vorstellung des internationalen Treffens im "Geist von Assisi"
28 September 2018 - ROM, ITALIEN
#peaceispossible"In einem schwierigen Moment der Geschichte, in dem nach und nach viele Netzwerke des Zusammenlebens in den Peripherien der großen Städte zusammenbrechen und Mauern nicht nur zwischen Europa und Afrika, aber auch zwischen europäischen Ländern gebaut werden, um sich gegen Migranten zu verteidigen, müssen wir gemeinsam Brücken des Friedens bauen." "Brücken des Friedens" ist genau auch der Titel des internationalen Treffens, das vom 14.-16. Oktober in Bologna über 300 Persönlichkeiten der Religionen, der Kultur und der Institutionen mit Tausenden Teilnehmern aus ganz Europa versammeln wird, wie der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, heute Nachmittag in einer Pressekonferenz mitteilte.
Unter ihnen sind bei der Eröffnungsveranstaltung am Nachmittag des 14. Oktober in der Messe von Bologna der Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmad Al-Tayyeb, der koptische Patriarch Theodoros II, der syrisch-orthodoxe Patriarch, Ignatius Aphrem II, sowie der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, Romano Prodi. Auch der Vize-Außenminister von Italien, Emanuela Del Re, wird anwesend sein, Ministerpräsident Giuseppe Conte und Bildungsminister Marco Bussetti sind ebenfalls eingeladen.
Unter den anderen bedeutenden Persönlichkeit, die bis Dienstag, den 16. Oktober, an Podiumsdiskussionen teilnehmen werden, finden sich Bernice King, die Tochter von Martin Luther King und Bewahrerin seines Traums von einer Welt ohne Diskriminierungen, der Erzbischof von Cotabato (Mindanao) auf den Philippinen, Kardianl Orlando Beltran Quevedo zusammen mit Pater Solalinde, der in Mexiko Flüchtlinge verteidigt und Jugendliche den Netzwerken der Drogenhändler entreißt, und der Arzt Grégoire Ahongbonon, der für die Würde und die Behandlung von psychisch Kranken in Westafrika kämpft. Zahlreiche katholische Bischöfe von allen Kontinenten nehmen teil sowie hochrangig Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, des Islam, des Judentums und der asiatischen Religionen.
Die Erzdiözese Bologna, die schon immer ein Begegnungspunkt verschiedener Völker und europäischer Sitz antiker Kultur war und mit der Gemeinschaft Sant’Egidio das Ereignis organisiert hat, hat als Logo die berühmten Arkaden der Stadt gewählt, die in Brücken verwandelt sind.
Viele Themen werden in den 25 geplanten Panels behanndelt, die alle charakterisiert sind durch die Entscheidung für Öffnung und Dialog, so Impagliazzo. Diese Entscheidung werde von einer „Karawane von Pilgern des Friedens“ vorangetrieben, die sowohl Vertreter der Religionen als auch der Zivilgesellschaft umfasst. Dieses Jahr fällt das Treffen mit dem 50. Jahrestag der Gemeinschaft Sant’egidio zusammen, die seit 32 Jahren die internationalen Treffen im „Geist von Assisi“ organisiert, und auch dem 50. Jahrestag der 68er, an die in einem eigenen Panel von einigen Protagonisten erinnert wird. Religiöse Führungspersönlichkeiten und Intellektuelle treffen sich gemeinsam mit der Bevölkerung für Momente der Reflexion, die nicht „den Spezialisten vorbehalten oder selbstbezogen“ sind, sondern offen für alle und begleitet von einer großen öffentlichen Beteiligung. Unter den anderen Themen, die behandelt werden, finden sich auch „Europa und seine Krise“, die Solidarität unter den Generationen, der interreligiöse Dialog, die Umwelt, die Abrüstung, die Rolle der Gläubigen angesichts der Kriege, die verbreitete Gewalt in Lateinamerika, die Zukunft Afrikas und Johannes Paul II, genau 40 Jahre nach Beginn seines Pontifikats am 16. Oktober 1978.
Unter den Tausenden Menschen, die in Bologna erwartet werden, sind auch die 2000 freiwilligen Helfer, die geholfen haben, das Ereignis vorzubereiten, und die „Jugend für den Frieden“ aus ganz Europa, eine Bewegung, die mit Sant’Egidio verbunden ist und Begegnungen an verschiedenen Orten der Stadt beleben wird.
Impagliazzo schloss: „Wir spüren eine absolute Notwendigkeit, Brücken zu bauen, den wir sind überzeugt, dass angesichts der Herausforderungen der Globalisierung und des Friedens nicht die Gegensätze und Mauern, sondern nur eine Kultur des Zusammenlebens tragfähig ist.“
PROGRAMM
(Stand: 28. September)
Sonntag, 14. Oktober, nachmittags
17.00
Messe Bologna
Palazzo dei Congressi
P.za Costituzione, 4/A
Eröffnungsveranstaltung
Brücken des Friedens – Religionen und Kulturen im Dialog
Vorsitz
Hilde Kieboom
Vizepräsidentin der Gemeinschaft Sant’Egidio
Willkommensgruß
Matteo Zuppi
Erzbischof von Bologna
Einführungsreden
Andrea Riccardi
Historiker, Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio
Antonio Tajani
Präsident des Europaparlaments
Beitrag
Ahmad Al-Tayyeb
Großimam der Al-Azhar-Universität, Ägypten
Ein Schmerzensschrei
Nour Essa
Syrerin, nach Italien geflüchtet
Reden
Theodoros II
Papst und Patriarch von Alexandrien und ganz Afrika
Ignatius Aphrem II
Syrisch-orthodoxer Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient
Haim Korsia
Oberrabbiner von Frankreich
Sudheendra Kulkarni
Hindu, Observer Research Foundation, Indien
15. Oktober – 9.30 Uhr
Podium 1 – Vergessene Kriege
Sala Banca di Bologna – Palazzo de Toschi, Piazza Minghetti 4/d
Podium 2 - Europa in der Krise
Sala Abdisale – Universität Bologna, Via dei Chiari 25/a
Podium 3 – Krankheit, Heilung, Wert des Lebens
Sala Bolognini – Piazza S. Domenico 13
Podium 4 – Ungleichheiten der Globalisierung
Oratorio di S. Filippo Neri – via Manzoni 5
Podium 5 – Umwelterziehung und nachhaltige Entwicklung
Sala Atti – Palazzo Re Enzo, Piazza Maggiore
Podium 6 – Die Kinder fordern Frieden
Sala Re Enzo – Palazzo Re Enzo, Piazza Maggiore
Podium 7 – Japan: Religionen und der Wert des Lebens
Sala Stabat Mater – Biblioteca Archiginnasio, Piazza Galvani 1
Podium 8 – Solidarität unter den Generationen
Salaborsa, Auditorium Enzo Biagi – Piazza del Nettuno 3
15. Oktober – 11.00 Uhr
Forum der Jugendlichen I
Brücken des Friedens: für eine gastfreundliche und solidarische Welt
Theater Antoniano – Via Carlo Guinizelli 3
15. Oktober – 16.30 Uhr
Podium 9 – Konflikte entwaffnen
Sala Banca di Bologna – Palazzo de Toschi, Piazza Minghetti 4/d
Podium 10 – Die Christen und die Armen
Sala Abdisale – Universität Bologna, Via dei Chiari 25/a
Podium 11 – Widerstand gegen das Böse
Sala Bolognini – Piazza S. Domenico 13
Podium 12 - Der „Geist von Assisi“ und die Geopolitik des Dialogs
Oratorio di S. Filippo Neri – Via Manzoni 5
Podium 13 – Die Stadt in der globalen Zeit
Sala Atti – Palazzo Re Enzo, Piazza Maggiore
Podium 14 – Afrikanische Jugendliche: Gründe für Emigration, Gründe für das Bleiben
Sala Re Enzo – Palazzo Re Enzo, Piazza Maggiore
Podium 15 – Islam und Christentum: Wege der Begegnung
Cappella Farnese – Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore
Podium 16 - Über die Welt sprechen, Kommunikation des Friedens
Sala Stabat Mater – Biblioteca Archiginnasio, Piazza Galvani 1
Podium 17 – Migration und Zukunft: die humanitären Korridore
Salaborsa, Auditorium Enzo Biagi – Piazza del Nettuno 3
15. Oktober – 17.30 Uhr
Dialoge in der Stadt 1
Neue Anfragen an den jüdisch-christlichen Dialog
Ferrara, MEIS – Nationalmuseum für italienisches Judentum und Shoah – Via Piangipane 81
15. Oktober – 18.00 Uhr
Forum der Jugendlichen II
“I HAVE A DREAM” – für eine Welt ohne Rassismus und Gewalt
Cinema Perla – Via San Donato 38
Dialoge in der Stadt 2
Nur durch Dialog ist Friede möglich
Castelfranco Emilia, Teatro Comunale Dadà – Piazzale Curiel 26
15. Oktober – 20.00 Uhr
Dialoge in der Stadt 3
Brückenbauer: Judentum, Christentum, Islam
Castel Maggiore, Palatenda – Via Lione 46
15. Oktober – 20.30 Uhr
Dialoge in der Stadt 4
Frieden schaffen
Bologna, Pfarrei San Giuseppe – Via Bellinzona 6
Dialoge in der Stadt 5
„Entwicklung ist der neue Name des Friedens“
Casalecchio di Reno, Teatro Comunale – Piazza del Popolo
Dialoge in der Stadt 6
Das Gastmahl der Unterschiede: Jugendliche, Religionen und Kulturen
San Lazzaro di Savena, Teatro Comunale – Via Rimembranze 26
16. Oktober – 9.30 Uhr
Podium 18 – Neue Herausforderungen für das Zusammenleben
Sala Banca di Bologna – Palazzo de Toschi, Piazza Minghetti 4/d
Podium 19 – 1968: ein Jahr der Wende
Sala Abdisale – Universität Bologna, Via dei Chiari 25/a
Podium 20 – Friedenskultur heute
Oratorio di S. Filippo Neri – via Manzoni 5
Podium 21 – Sarajewo: Zusammenleben ist die Zukunft
Sala Atti – Palazzo Re Enzo, Piazza Maggiore
Podium 22 – Johannes Paul II.: Papst des Dialogs
Sala Re Enzo – Palazzo Re Enzo, Piazza Maggiore
Podium 23 – Das Gebet als schwache Kraft des Friedens
Cappella Farnese – Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore
Podium 24 – Die Christen und der Nahe Osten
Sala Stabat Mater – Biblioteca Archiginnasio, Piazza Galvani 1
Podium 25 - Oscar Arnulfo Romero - Märtyrer und Heiliger
Salaborsa, Auditorium Enzo Biagi – Piazza del Nettuno 3
16. Oktober
16.30 Uhr
Stadtzentrum
17.00 Uhr
Friedensgebet
Verschiedene Orte der Stadt in den unterschiedlichen religiösen Traditionen
Gebet der Christen in der Kathedrale St. Peter
18.30 Uhr
Friedensprozession
Von den Gebetsorten zur Piazza Maggiore
19.00 Uhr
Schlusszeremonie
Piazza Maggiore
Abschließende Beiträge
Zeugnisseqa
Friedensappell 2018
Entzünden der Kerzen an den Leuchtern
Unterzeichnung des Friedensappell und Friedensgruß